Unser Gesundheitszentrum war mit von der Partie bei dieser Studie: “Stressreduktion durch Yoga versus Achtsamkeitstraining bei Erwachsenen, die unter Stress leiden: Eine dreiarmige, randomisierte, kontrollierte Studie mit qualitativen Interviews (RELAX-Studie) : https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36233548/

Von den zahlreichen Autor*innen gehören zu unseren Kooerationspartner*innen: Prof. Dr. Andreas Michalsen, Dr. Michael Jeitler und Dr. Christian Kessler.

Hier geben wir mit Bezug zur Original-Veröffentlichung einen knappen Überblick.

Warum wurde diese Studie durchgeführt?

“Stress ist definiert als eine tatsächliche oder erwartete Störung des homöodynamischen Gleichgewichts oder eine erwartete Bedrohung des Wohlbefindens [1]. Er kann durch ein breites Spektrum von intrinsischen oder extrinsischen Reizen oder Stressoren verursacht werden. Stressoren können real oder wahrgenommen sein; Stress kann also physisch, aber auch rein psychisch sein [2].

Zwei der wichtigsten physiologischen Systeme der Stressreaktion sind die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA) und das autonome Nervensystem (ANS). Im Gegensatz zu wiederholtem, kurzzeitigem und motivierendem Stress kann inadäquater, aversiver, übermäßiger oder lang anhaltender Stress die Regulationsfähigkeit und die Anpassungsressourcen des Organismus übersteigen. Chronischer Stress kann daher eine Sensibilisierung sowie eine Gewöhnung der HPA-Achse und der ANS-Reaktionen verursachen [1]. Infolgedessen kommt es zu maladaptiven Reaktionen und chronisch veränderten homöodynamischen Kapazitäten, die sich negativ auf die psychische und körperliche Gesundheit sowie die Lebenserwartung auswirken [2,3,4].

Folglich ist erhöhter Stress ein bedeutender Risikofaktor für die häufigsten chronischen Krankheiten [5,6]. Akuter und chronischer Stress ist unter anderem an der Entstehung von Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit, allgemeiner kardiovaskulärer Mortalität, Infektionskrankheiten, chronischen Entzündungen, chronischen Schmerzen, Müdigkeitssyndrom, Fettleibigkeit, Diabetes Typ II, metabolischem Syndrom, Osteopenie/Osteoporose, Kopfschmerzen und Krebs beteiligt [7,8,9,10,11,12,13,14,15]. Darüber hinaus wird es mit einem breiten Spektrum psychiatrischer Störungen in Verbindung gebracht, darunter Angstzustände, Depressionen, Essstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen und Schlafstörungen [12,13,14,15,16,17,18].”

The result in a nutshell

Die Ergebnisse in einem Satz zusammengefasst: “Alle drei untersuchten Interventionen zeigten ähnliche Effekte in der Stressreduktion und den weiteren untersuchten Endpunkten.”

Details

“In dieser dreiarmigen, randomisierten, kontrollierten Studie wurden n = 102 Erwachsene mit erhöhten Stresswerten und stressbedingten Symptomen nach dem Zufallsprinzip

(1) “integrativen” Yogakursen, die körperliche Übungen, Achtsamkeitstraining und ethische/philosophische Aspekte des traditionellen Yoga kombinierten,

(2) Iyengar-Yogakursen, die hauptsächlich körperliche Übungen beinhalteten, oder

(3) Achtsamkeitstraining ohne körperliches Training zugeteilt.

Wir (die Studienautor*innen) stellten die Hypothese auf, dass die körperlichen Yogaübungen, die Achtsamkeitsübungen und die ethischen/philosophischen Aspekte synergetisch wirken. Das primäre Ergebnis war der Gruppenunterschied auf der Cohen’s Perceived Stress Scale (PSS) nach 12 Wochen. Zu den sekundären Ergebnissen gehörten Burnout, Lebensqualität, körperliche Beschwerden, Depression, Angst, Achtsamkeit, interozeptives Bewusstsein, Selbstregulation, Spiritualität, Mystik und posttraumatischer Stress.

Alle Ergebnisse wurden zu Beginn der Studie (V0), nach 12 Wochen (V1) und nach 24 Wochen (V2) bewertet. Eine Teilmenge der Teilnehmer nahm an qualitativen Interviews teil.

Eine dauerhafte und klinisch relevante Stressreduktion wurde in allen Gruppen beobachtet. Es gab keine signifikanten Gruppenunterschiede oder Hinweise auf relevante Synergieeffekte durch die Kombination von Achtsamkeit und körperlichen Yogaübungen. Alle drei Interventionen erwiesen sich als gleichermaßen wirksame Methoden zur Stressreduzierung. Ihr Einsatz in der Praxis sollte von der Verfügbarkeit und der Präferenz der Patienten abhängen.

Schlüsselwörter: Iyengar Yoga; Meditation; Achtsamkeit; gemischte Methoden; Stressreduktion; Yoga.”

Stress-Reduktion durch Yogapraxis auch bei uns möglich

Wir waren der og. ersten Gruppe zugehörig, das heißt, der bei uns praktizierte Yogastil, der auf dem Hatha-Yoga basiert, kann auch als integrativer Yoga bezeichnet werden.

Wöchentlich bieten wir acht verschiedene Kurse für alle Altersgruppen und Trainingslevel an. Melde dich hier an https://sonneundmond.com/unterricht/yoga-gruppenunterricht/#anmeldung und profitiere gesundheitlich davon!

Wir freuen uns auf dich! Dein Sonne & Mond Team

 

 

 

 

 

Effekte von Yoga und Entspannungstechniken auf Stressempfinden und Lebensqualität – eine dreiarmige, klinische, randomisiert kontrollierte Studie:

Wir freuen uns bekannt geben zu können, dass ab dem 04.09.2019 bei uns im Gesundheitszentrum Sonne & Mond ein Yogakurs zur Stressreduktion im Rahmen einer dreiarmigen, klinischen, randomisiert kontrollierten Studie stattfinden wird, die vom Immanuel-Krankenhaus/ Hochschulambulanz für Naturheilkunde der Charité-Universitätsmedizin Berlin initiiert wurde und durchgeführt wird. In der Studie werden Psychoedukation und Progressive Muskelrelaxation, Iyengar-Yoga und ein Integrativer Yogaunterricht in ihrer Wirksamkeit miteinander verglichen. Alexander Peters hat den Integrativen Yogaunterricht konzipiert und wird diesen Teil der Intervention über 12 Unterrichtsstunden in jeweils drei Studiengruppen im Herbst/Winter/Frühjahr 2019/20 durchführen.

Es sind noch freie Plätze in der kostenlosen Studie verfügbar. Weitere Informationen zur Studie und Teilnahme können direkt im Studienbüro erfragen.

Weitere Infos unter:

https://naturheilkunde.immanuel.de/forschung/aktuelle-studien/yoga-und-entspannungstechniken-zur-stressreduktion/

https://www.facebook.com/Naturheilkunde.Berlin

Über die Seminarwoche “Pranayama & Meditation” vom 13. – 20.04.19 auf Mallorca berichtet unsere Teilnehmerin Jo-Anna, die wir hier gerne zu Wort kommen lassen wollen, indem sie Ihre Eindrücke vom Seminar schildert:

“Es ist »atemberaubend«, welche Wirkungen Atem-Meditation auf Körper und Geist, bzw. Gemüt haben können. Die Möglichkeit, sich seinem Atem in dieser Weise eine ganze Woche mit aller Zeit zu widmen, war sehr, sehr spannend. Es hat mein Verständnis von Pranayama und Meditation erweitert und auch ganz neu denken, spüren lassen. Es hat meine Praxis wieder verändert und mein Körper hat durch diese intensive Atemlenkung über eine Woche an Intuition bzgl. des Atems gewonnen. Elemente daraus fließen wie von selbst in den Asana-Ablauf ein, entwickeln sich. Es ist ein sehr spannendes Feld, dass ich weiter kennen lernen möchte.”

“Die tollste Erfahrung war, wie so ein Umkehrmoment geschah, so wie wenn der Ausatem übergeht in etwas und dann wieder Einatem wird: Das Spüren des Asana trat in den Hintergrund und die Lungenlappen haben meine Aufmerksamkeit ganz in den Bann geschlagen: die Unterschiede rechts und links in der Atembewegung ein und aus, die Formen, die sie annahmen und wieder auflösten, ihre Farbe, Fraktur, den Bezug zu BK und Bauchraum… so etwas habe ich vorher noch nie gespürt.

Und es war sehr toll, so ganz Lunge zu sein.

Die Bilder, die diese Qualitäten des Spürens erzeugt haben, werde ich nie vergessen. Genauso wenig die traumhafte Mondlandschaft mit den wilden Zwergpony-Pferdchen hinter dem Haus rund um die Zisterne.”

“Nach dem Seminar ist mir aufgefallen, dass ich Dinge um mich herum, Begegnungen, Begebenheiten, meine Umgebung anders wahrnehme. Ich sehe etwas klar, dass vorher nicht so klar war, verschwommener. Von den Augen gefallene Schuppen. Etwas in mir ist ruhiger geworden und mehr in den Dingen. Inhaltlich, bzgl. meiner Entdeckungen war dieses Seminar von allen tollen anderen eindeutig das aufregendste und klirrendste.”

Liebe  Jo-Anna, vielen Dank für diese persönlichen Einsichten!

Ein neues Meditationsseminar für 2020 ist schon in Planung und wird im nächsten Newsletter bekanntgegeben.